Die Müllfahnder

Die Müllfahnder

Michael von Rekowski und Jörg Möller durchsuchen jeden Tag den Müll. Sie fahnden im Auftrag der Hamburger Stadtreinigung nach Abfallsündern und wissen genau, wo sie suchen müssen. In der Freien und Hansestadt Hamburg gibt es fast 300 sogenannte Hotspots, wo die Leute einfach Dinge hinschmeißen, die sie nicht mehr brauchen: Baumaterialien, alte Reifen, Sperrmüll, Säcke mit stinkenden Essensresten. Egal wie unappetitlich der Abfall aussieht und riecht, die Profis suchen nach Hinweisen auf den Verursacher. Das können Rechnungen, Briefumschläge oder Kontoauszüge sein.

Pro Jahr werden in Hamburg etwa 20.000 Tonnen Müll illegal entsorgt. Wer dabei erwischt wird, muss für diese Ordnungswidrigkeit bezahlen. Michael von Rekowski macht den Job schon seit 20 Jahren. Im Gegensatz zu früher gibt es zwar weniger wilde Mülldeponien in Grünanlagen, Gebüschen oder auf Parkplätzen, erinnert er sich; dafür schmeißen die Leute ihren Mist heutzutage einfach zwischen die Glas- und Papierbehälter. Bei vielen Containerstandplätzen erwarten die Fahnder neben den Behältern Berge von Pappkartons. Finden sie auf den Verpackungsmaterialien Namen und Anschrift, haben sie eine heiße Spur.

Die Verursacher werden allerdings immer vorsichtiger und reißen ihre Adressen ab, bevor sie illegal entsorgen, stellen die Mülldetektive fest. Werden sie dennoch fündig, folgt ein "Überraschungsbesuch". Manche Abfallsünder sind einsichtig, andere erzählen abenteuerliche Geschichten oder pöbeln. Aber erstaunt sind sie alle, denn kaum einer rechnet damit, dass plötzlich Fahnder mit Beweisfotos vor der Tür stehen.

Fast täglich rücken sie nach St. Pauli aus, weil wieder einmal jemand heimlich Mül abgeladen hat, selbst mitten auf dem legendären Hans-Albers-Platz. Manchmal sind es auch herrenlose Fahrräder oder ganze Couchgarnituren, über die sich Anwohner beschwert haben.

Die ständige Präsenz der beiden "Müllfahnder" soll Hamburg sauberer machen. Ihre Schnüffeleien sollen abschrecken. Es ist der tägliche Job von Michael von Rekowski und Jörg Möller, dass sie Müllsünder aufklären, ihnen ins Gewissen reden. Ein Kampf gegen Windmühlen, aber aufgeben kommt für sie nicht infrage. Im Gegenteil. Die zwei lieben ihren Job.

NDR Autorin Dörte Schipper und ihr Kamerateam haben die beiden Ermittler, echte Hamburger Typen, bei ihrer Arbeit begleitet.

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