Die Mennoniten - Eine geheimnisvolle Glaubensgemeinschaft
Sie sind die Nachkommen einer alten Welt. Sie sind die letzten Überlebenden eines religiösen Bekenntnisses, das manchmal als sektiererisch bezeichnet wird und das ihre traditionelle Lebensweise prägt.
Man nennt sie Mennoniten, und sie befinden sich im Krieg mit der Moderne, die ihre Existenz bedroht. Die argentinischen Mennoniten, die in der ganzen Welt vertreten sind, sind dafür bekannt, die strengsten und am schwersten zugänglichen zu sein. Dies ist ein Eintauchen in ein zeitloses Gebiet.
Die Mennoniten gründeten Kolonien auf vier Kontinenten und blieben dabei unter dem Radar, außer Sichtweite. Eine Gemeinschaft, die 1520 mit einer Handvoll Menschen in einem deutschen Dorf begann und deren Diaspora vier Jahrhunderte später zwei Millionen Anhänger zählt.
Diese auf religiösen Grundsätzen beruhende Mikrogesellschaft, die bisher dem Ansturm der menschlichen Evolution und der industriellen Revolutionen widerstanden hat, ist nun wirklich bedroht. Ihre Lebensweise und ihre Werte sind im Begriff, sich unter dem Einfluss einer modernen, globalisierten Welt zu verändern, wenn nicht gar auszulöschen. Die Mennoniten, die einst Kolonisatoren waren, sind auf dem Weg, selbst kolonisiert zu werden.
Es gibt auch einen unvermeidlichen quasi-biblischen Kampf für eine Gemeinschaft, die auf der Achtung des Heiligen und der Einhaltung manichäischer Prinzipien beruht. Dieser Kampf zwischen Gut und Böse, der die mennonitische Lebensphilosophie bestimmt, findet im 21. Jahrhundert eine konkrete Anwendung: der Zusammenstoß zwischen ihren Traditionen und ihrer asketischen Lebensweise und den Versuchungen einer bequemeren Existenz. Der Kampf der Mennoniten lässt sich wie folgt zusammenfassen: Kann das Geistige in unserer Zeit noch über das Materielle siegen?