Die Macht des Wissens: J.R.R. Tolkien in Oxford 3/6

Die Macht des Wissens: J.R.R. Tolkien in Oxford 3/6

Universitäten gehören zu den großen Errungenschaften des alten Kontinents. Dennoch ist über ihr Entstehen und ihre Entwicklung wenig bekannt. Vor dem Hintergrund des viel diskutierten Aufbruchs zur "Wissensgesellschaft" führt Armin Mueller-Stahl in dieser Reihe durch eine Zeit- und Weltreise in die Geschichte und Gegenwart europäischer Universitäten.
Anfang des 12. Jahrhunderts gründet sich aus von Klöstern getragenen Schulen die Universität Oxford. Als König Heinrich II. englischen Studenten verbietet, die Universität Paris zu besuchen, entwickelt sie sich schnell zur anerkannten akademischen Lehranstalt.
Berühmt ist Oxford hauptsächlich aufgrund seiner Leistungen in Sachen Sprache. Jeder kennt es: das Oxford English Dictionary.
Oxford bildet die englische Elite aus. Früher waren das Priester, Kolonialbeamte und Lehrer, heute findet man Oxford-Absolventen in den Londoner Anwaltskanzleien, den Banken der City, bei der BBC oder dem Secret Service.
Wer hier angenommen wird, muss sich um seine berufliche Zukunft keine Sorgen machen.
1912 hatte J. R. R. Tolkien die Aufnahmeprüfung für Englische Sprache und Literatur am Exeter College mit Bravour bestanden. Für den achtzehnjährigen Vollwaisen erfüllte sich damit ein Traum - er war in der Hauptstadt des Geistes gelandet.
Tolkiens Lieblingsbibliothek, Radcliffe Camera, zählt zu den Wahrzeichen Oxfords. Die Bibliothek ist die schönste Dependance der riesigen Bodleian Library. Die Universität Oxford, an der Tolkien Professor für englische Sprache und Literatur war, diente ihm nicht nur als Forschungseinrichtung. Er ließ sich dort auch für seinen berühmten Roman "Herr der Ringe" inspirieren - so war das Gebäude der Radcliffe Camera Vorbild für die Burg des bösen Herrschers Sauron.

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