Die Leuzingers im Jaguarland

Die Leuzingers im Jaguarland

Vor fast hundert Jahren sind die Vorfahren der Familie Leuzinger, Ostschweizer Textilindustrielle, aus der Schweiz nach Brasilien ausgewandert, wo sie grosse Ländereien erwarben. Ein Stück Land im unzugänglichen Pantanal, so gross wie der Zürichsee bis Rapperswil, diente Jagdzwecken.

Hier haben die Nachkommen Lucas Leuzinger und seine Frau Marina Schweizer Leuzinger in den letzten 15 Jahren die Fazenda Barranco Alto aufgebaut, eine Farm mit 400 Seen, ein Rückzugsort zahlreicher bedrohter Tierarten. Statt gejagt werden die Tiere, vor allem der Jaguar, nun erforscht. Bessere Kenntnisse über diese grösste Raubkatze Amerikas sollen helfen, eine Form der Koexistenz zu finden zwischen Jaguar und Farmer. Denn noch immer werden diese geschützten Grosskatzen von Farmern getötet, weil sie gelegentlich Rinder reissen. Der Film von Ruedi Leuthold und Beat Bieri zeigt, wie Jaguare, diese scheuen, weitgehend unsichtbaren Tiere, gefangen und mit Sendern ausgerüstet werden.

Doch nun steht der Abschied aus dem Pantanal bevor. Denn einer Familientradition gemäss werden die Leuzingers mit ihren zwei Töchtern für mehrere Jahre in die Schweiz ziehen, wo die beiden Mädchen ihre Ausbildung fortsetzen sollen. Zum letzten Mal treten Emilia, 12, und Leticia, 14, am jährlichen Reitfest gegen die Cowboys an. Es wird nicht leicht werden für die Schwestern, den Zauber der Wildnis gegen die Annehmlichkeiten der Schweizer Zivilisation einzutauschen.

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