Die Kunst- und Wunderkammer der Renaissance

Die Kunst- und Wunderkammer der Renaissance

Heute feiern Kuriositätenkabinette ein Comeback, und man findet immer mehr rekonstruierte Originale. Ab Mitte des 16. Jahrhunderts erlagen Fürsten, Gelehrte und wohlhabende Bürger gleichermaßen einem Sammelfieber für außergewöhnliche Objekte. In allen europäischen Fürstenhäusern fanden sich Räume, in denen Objekte unterschiedlichster Herkunft und Bestimmung gemeinsam präsentiert wurden, als anschauliche Belege für eine im Wandel befindliche Welt. Heute gibt es diese mysteriösen Sammelorte nicht mehr, in denen Nixenschwänze neben den Gemälden großer Maler zur Schau gestellt wurden.

Die Begeisterung für Naturalienkabinette dauerte bis ins 18. Jahrhundert, aber die Zeit der großen fürstlichen Wunder- oder Kunstkammern, in denen jedes Objekt eine Hinterfragung des Universums war, endete mit dem 16. Jahrhundert. Was war der Grund dafür? Die Dokumentation geht auf Spurensuche und ermittelt, was in diesen Raritätenkammern zu finden war, wo es sie gab und warum sie wieder aus der Mode kamen. Waren sie einfach nur Weichensteller für das spätere Konzept des Museums?

Zu Wort kommen Hochschulprofessoren, Sammler und Historiker. Sie schildern die Geschichte der fürstlichen Kunst- und Wunderkammern der Renaissance, von ihrem Höhepunkt über ihr Verschwinden bis zu ihrer Wiederentdeckung in der modernen Zeit. Was verraten ein Porträt, eine Landschaft, eine Tür oder ein Instrument zum Sternegucken? Interessant sind nicht nur die Gegenstände selbst, sondern die jeweils daran geknüpften Welten.

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