Die Kunst des Wohnens

Die Kunst des Wohnens

Schön ist, was funktioniert - das ist eine der Bauhaus-Grundideen, die aber auch vielfach auf Kritik stieß: Von der Diktatur des Rechtecks war die Rede. Doch hinter der Formel steckt weitaus mehr als reine Reduktion. Die Bauhaus-Gründer dachten ganzheitlich: Menschenfreundliche, menschengerechte Architektur-Utopien sollten entstehen. Bauhaus ist tatsächlich kein Stil, dazu waren die am Bauhaus tätigen Meister viel zu heterogen in ihren Ansichten, Bauhaus ist vielmehr eine Einstellung. Die Frage: Wie lässt sich die Welt besser gestalten, das Leben für den Menschen schöner machen? "Die Wohnung ist eine Einrichtung zur Pflege der körperlichen und geistigen Gesundheit des Menschen", sagte Georg Muche, einer der Lehrer am Bauhaus. Die technisch begründete Wiederkehr der Einzelteile und Materialien sollte ordnend und beruhigend wirken, die präzise Architektur die Bewohner von unnötigem Ballast befreien. So gesehen ist vielleicht auch die in den Medien gerade sehr präsente Aufräumexpertin Marie Kondo eine Bauhäuslerin ...

Wohnen heute - welche Angebote bietet die moderne "Wohnhaus-Industrie" zwischen seelenloser, schier unbezahlbarer Investoren-Architektur in den Städten und Fertig-Einfamilienhäusern im Toskana-Stil auf dem Land? Und welche Inspiration bietet das Bauhaus, 100 Jahre nach der Gründung. Eine Spurensuche in bayerischen Wohnungen, Architekturlehrstühlen - und Büros. Für die Kulturdoku "Die Kunst des Wohnens - Bauhaus in Bayern" besucht Autor Norbert Haberger Menschen, die in mal mehr mal weniger vom Bauhaus inspirierten Häusern, Wohnanlagen oder Apartments leben, und lässt sich zeigen, wie sie wohnen.

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