Die Kriegerkönige Sibiriens

Die Kriegerkönige Sibiriens

Im ostsibirischen Tiefland machten Archäologen eine außerordentliche Entdeckung: Sie legten eine unterirdische Festung frei, die im Permafrostboden perfekt erhalten war. In Moskauer Archiven fanden sich Hinweise darauf, dass der Ort im 17. Jahrhundert vom Nomadenvolk der Samojeden besiedelt wurde. Sie gelten als Vorfahren der Nenzen, die heute von der Rentierzucht leben. Der russische Archäologe Oleg Kardach stand vor einem Rätsel. Warum lebten Nomaden in dieser befestigten Wohnlage? Schriftstücke lieferten die Erklärung, dass die Bewohner einem Bündnis aus verschiedenen Stämmen angehörten, das 'großes Karatsche' genannt wurde. Die kriegerischen Leistungen des Bündnisses im Kampf gegen die Kolonialisierungsbestrebungen der Russen sind vielfach belegt. Mit Plünderungen, Morden und Raubüberfällen forderten die ortskundigen Krieger die Siedler des Zaren heraus, die es vor allem auf die wertvollen sibirischen Pelze abgesehen hatten. Als die Wissenschaftler jedoch bei weiteren Ausgrabungen an der Fundstelle auf 14 verstreute Frauen- und Kinderskelette stießen, standen sie vor einem neuen Rätsel: Warum dieses Massaker an Frauen und Kindern? Was wurde aus den Männern? Lange Zeit konnten sich die Forscher lediglich auf eine uralte Nenzen-Legende berufen, die von Tötungen durch Riesen, die in unterirdischen Höhlen leben, berichtet. Für den Archäologen Oleg Kardach ein verwirrender Zusammenhang, der allerdings nicht ausreicht, um das Ende des Nomadenbündnisses zu erklären. Die Antwort werden künftige Entdeckungen bringen.

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