Die Kondom-Story

Die Kondom-Story

Seine Erfindung sorgt für eine Revolution in den deutschen Schlafzimmern: "Fromms Act" - das erste Markenkondom ohne störende Naht. Eine Innovation mit weitreichenden Folgen.

Sex und Fortpflanzung gehören nun nicht mehr unbedingt zusammen. Selbstbewusst gibt Julius Fromm seinem hauchdünnen Gummi-Überzieher seinen eigenen Namen. In nur fünf Jahren schafft Fromm den Aufstieg vom kleinen Einmannunternehmer zum wohlhabenden Fabrikanten.

Sein Produkt wird zum Synonym für Schutz und Verhütung. Auf den Berliner Kabarettbühnen der 1920er-Jahre singt man: "Fromms zieht der Edelmann beim Mädel an." Bereits 1926 verfügt die Firma auch über Niederlassungen im Ausland, und 1928 stößt die Kondomfabrik in der Berliner Rahnsdorfer Straße an ihre Grenzen und muss expandieren.

Unter dem NS-Regime versucht Julius Fromm, seinen Betrieb weiterzuführen. Doch 1936 beginnt eine Hetzkampagne gegen den jüdischen Unternehmer, die ihn die Gefahr seiner Lage erkennen lässt. Am 4. August 1938 wird seine Firma auf Geheiß von Hermann Göring für einen Spottpreis zwangsverkauft. Julius Fromm und seine Familie verlassen Deutschland und emigrieren nach London. Dort stirbt Julius Fromm am 12. Mai 1945, angeblich aus Freude über das Kriegsende. Seiner Familie gelingt es nicht, ihr Eigentum wieder zu übernehmen. Im Dezember 1949 werden die Frommschen Gummiwerke in Volkseigentum überführt.

Der Film erzählt eine Sittengeschichte in den Umbruchszeiten des 20. Jahrhunderts - und zugleich die Geschichte einer jüdischen Familie, die in kurzer Zeit einen unglaublichen Aufstieg erlebte, dann aber gleich von zwei Regimes um ihr Lebenswerk gebracht wurde.

Bewertung

0,0   0 Stimmen