Die Köche und die Sterne

Die Köche und die Sterne

Welche psychologische und ökonomische Wirkung hat der Kult um die Michelinsterne? Lutz Hachmeister stellt in seinem Dokumentarfilm verschiedene Kochtypen und Kochkonzepte vor und befragt auch den Direktor des Guide Michelin, Jean-Luc Naret. Widersprüche, Abhängigkeitsverhältnisse, Konsequenzen aber auch die Legitimierung und Sinn der Michelinsterne sind Thema des Filmes. Yannick Alléno, der im prunkvollen Restaurant 'Le Meurice' gegenüber den Tuilerien in Paris Delikatessen inszeniert, wird mittlerweile als Perfektionist hymnisch gefeiert. Der in New York lebende Franzose Jean-Georges Vongerichten beschäftigt 3.500 Angestellte weltweit. Der Elsässer, der sich vom Kochlehrling zum Gastromanager hochgearbeitet hat, verfügt mittlerweile in New York über neun Restaurants, darunter das mit drei Sternen ausgezeichnete 'Jean-Georges'. Juan Mari Arzak (San Sebastián), einer der Urheber der Nueva Cocina Vasca und somit der spanischen Laborküche, entwickelt heute zusammen mit seiner Tochter Elena 'Gerichte, die in die Geschichte eingehen'. Neben Elena Arzak ist Nadia Santini (Restaurant 'Il Pescatore', Canneto sull'Oglio) eine weitere weibliche Figur in dieser meist von Männern dominierten Welt: Sie ist eine von sechs mit drei Sternen ausgezeichneten Köchinnen weltweit und arbeitet landestypisch im engen Familienverbund mit Ehemann, Sohn, Schwiegermutter und Schwiegertochter auf einem pittoresken lombardischen Anwesen. Auch Sergio Herman (Restaurant 'Oud Sluis', Sluis) setzt die Familientradition fort, im vormals einfachen Restaurant der Großeltern im niederländisch-belgischen Grenzgebiet. Jetzt wirkt Herman im lupenreinen Rockstarlook an der Weltspitze der Gastronomie und beschäftigt den mit 21 wohl weltweit jüngsten Sommelier in einem Drei-Sterne-Lokal. 'Die Köche und die Sterne' führt den Zuschauer auch nach Japan, wo Hideki Ishikawa 2008 mit Ersterscheinung des Tokio Michelin Führers auf Anhieb drei Sterne erhielt.

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