Die Kirmesboxer

Die Kirmesboxer

Seit er sechs Jahre alt ist, boxt Jessy Heinen. Er ist Spross einer Artistendynastie. Seit 100 Jahren ist die Boxbude in seiner Familie - unterwegs auf den größten Jahrmärkten Deutschlands.<br><br>Gegenüber von seiner Boxbude betreibt er ein Festzelt mit Bierausschank. Das passt: So können Schaulustige, die sich vor seiner Boxbude sammeln, ein Bier trinken. Er braucht Schaulustige und Boxwillige, um sein Geschäft zu betreiben.<br><br>Und er weiß, wie wichtig die Psychologie in seinem Handwerk ist. Die beherrscht er. Psychologie eins: Alle Kirmesbesucher laufen rechts herum. Die Boxbude muss so stehen, dass alle Menschen auf seine Bude zulaufen. So sammeln sich automatisch vor seiner Boxbude Schaulustige. Circa 400 Mann passen vor seine Bude. Psychologie zwei: Die Menschen animieren, in den Ring zu steigen. Er stichelt sie auf, packt sie an der Ehre. Sagt schlicht und ergreifend: "Willste einen auf die Fresse?". Hobby-Kämpfer haben freien Eintritt, die Schaulustigen zahlen 10 Euro. Psychologie drei: Sind die Menschen im Zelt, muss die aufgeheizte Stimmung wieder auf ein Normalmass runter. Die Stimmung ist aggressiv, aber keiner will eine Massenschlägerei.<br><br>

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