Die innere Sicherheit

Die innere Sicherheit

Auf den ersten Blick wirken sie wie eine ganz gewöhnliche Kleinfamilie: Clara (Barbara Auer), Hans (Richy Müller) und ihre 15-jährige Tochter Jeanne (Julia Hummer). In einem portugiesischen Badeort bewohnen sie ein kleines Apartment nahe dem Meer. Irgendetwas aber scheint mit ihnen nicht zu stimmen. Eltern und Tochter meiden jeden Kontakt zu anderen Menschen. Der Grund: Hans und Clara befinden sich als ehemalige Terroristen auf der Flucht. Seit 15 Jahren leben sie im Untergrund, wechseln ständig die Identität und den Wohnort. Ihr Leben erlaubt es nicht, dass sie Freundschaften schließen, denn die Polizei hat die Fahndung nach ihnen noch nicht aufgegeben - jeder Fremde könnte ein Spitzel sein. Auch Jeanne unterwirft sich mit eiserner Disziplin diesem Leben aus Lügen und Geheimniskrämerei. Während andere Mädchen ihres Alters Partys feiern, Freunde finden oder mit der Clique shoppen gehen, verbringt sie ihre Pubertät in Einsamkeit und sozialer Isolation. Bis sie sich in Portugal in den jungen Surftouristen Heinrich (Bilge Bingül) verliebt, den sie später in Deutschland wieder trifft. Auf einmal spürt sie, wie sehr sie ihre eigenen Bedürfnisse den Zwängen ihrer Eltern unterworfen hat. Sie beginnt, gegen die strikten Regeln aufzubegehren, trifft sich heimlich mit Heinrich, spielt mit dem Gedanken, ihre Eltern zu verlassen. Zugleich gerät das heranwachsende Mädchen dadurch in einen schweren Gewissens- und Loyalitätskonflikt, waren ihre Eltern doch 15 Jahre lang ihre einzigen Bezugspersonen. Für Hans und Clara wird der Boden in Europa derweil immer heißer, die Polizei hat ihre Spur aufgenommen. Fieberhaft bereiten sie ihre Flucht nach Südamerika vor. Ein letzter Banküberfall soll die Reise finanzieren. Doch die Situation gerät außer Kontrolle. In 'Die innere Sicherheit' verarbeitet Christian Petzold, der inzwischen zu den wichtigsten Regisseuren des deutschen Kinos zählt, ein Stück deutsche Vergangenheit zu einem raffinierten Drama.

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