Die Hölle von Henri-Georges Clouzot

Die Hölle von Henri-Georges Clouzot

1964 begann der französische Meisterregisseur Henri-Georges Clouzot mit den Dreharbeiten zu seinem Psychothriller 'Die Hölle'. In der Hauptrolle: Romy Schneider, damals auf dem Weg nach ganz oben. Doch was Clouzots Meisterwerk und Schneiders fulminanter Abschied vom 'Sissi'-Image hätte werden sollen, wurde für alle Beteiligten zu einem ganz realen Albtraum, als die Dreharbeiten außer Kontrolle gerieten. Der französische Filmkritiker Serge Bromberg hat sich auf eine filmhistorische Entdeckungsreise begeben und aus den damals gedrehten 15 Stunden Film sowie aus aktuellen Interviews die Dreharbeiten von Clouzots unvollendetem Filmprojekt rekonstruiert. Der aufwändig realisierte Dokumentarfilm, den das Bayerische Fernsehen als deutsche Fernsehpremiere zeigt, beeindruckt mit bislang nie gezeigtem Filmmaterial der damals 25-jährigen Romy Schneider. Als der französische Meisterregisseur Henri-Georges Clouzot, berühmt für Thriller wie 'Der Rabe' (1943), 'Lohn der Angst' (1953) und 'Die Teuflischen' (1955), 1963 mit Probeaufnahmen für 'Die Hölle' beginnt, ist das Projekt noch als günstig produzierter, experimenteller Psychothriller konzipiert. Als jedoch US-amerikanische Finanziers der Columbia Pictures dem Filmemacher unbegrenzte Geldmittel bewilligen, geraten die 1964 begonnenen Dreharbeiten zur Katastrophe. Clouzot probiert zeitaufwendige Experimente mit neuen technischen Tricks aus, setzt innovative farbliche Verfremdungseffekte ein, verwirft wieder und wieder den Drehplan und treibt mit seinem Perfektionismus Techniker wie Schauspieler an den Rand des körperlich Möglichen. Speziell die Darsteller - in den Hauptrollen die aufstrebende österreichisch-deutsche Schauspielerin Romy Schneider ('Sissi') und der französisch-italienische Schauspieler Serge Reggiani (u. a. 'Pforten der Nacht', 'Der Teufel mit der weißen Weste' und 'Der Leopard') - erleben ihre persönliche Hölle beim Dreh. Nach zermürbenden Wochen der Arbeit verlässt Reggiani schließlich im Streit den Set für immer.

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