Die Havarie der Costa Concordia

Die Havarie der Costa Concordia

Es ist das Aufsehen erregendste Schiffsunglück der vergangenen Jahre: Am 13. Januar 2012 lief das Passagierschiff Costa Concordia vor der Mittelmeerinsel Giglio auf einen Felsen auf und schlug leck. Durch einen 70 Meter langen Riss drang Wasser ins Innere und flutete den Maschinenraum - die Versuche des Kapitäns, sein Schiff noch in den Hafen von Giglio zu manövrieren, waren damit zum Scheitern verurteilt. Die Evakuierung der 3.200 Passagiere und etwa 1.000 Besatzungsmitglieder gestaltete sich schwierig, da die Costa Concordia schnell Schlagseite bekam und schließlich in einem 65-Grad-Winkel zum Liegen kam. Passagiere berichteten außerdem, dass die Aufforderung zum Verlassen des Schiffes viel zu spät erfolgte; Panik und chaotische Zustände an Bord waren die Folge. Dank des Einsatzes zahlreicher Rettungskräfte und privater Fähren wurde die Costa Concordia dennoch innerhalb weniger Stunden nahezu vollständig evakuiert, zudem durchkämmte die Küstenwache das Schiff in den folgenden Tagen systematisch nach Überlebenden, die im Schiffsinneren festsaßen. Für mindestens 17 Menschen kam jedoch jede Hilfe zu spät - sie konnten nur noch tot geborgen werden. Noch ist unklar, was den Kapitän der Costa Concordia veranlasste, die Insel in viel zu geringem Abstand zu passieren: jüngste Ermittlungen ergaben eine Distanz von gerade einmal 95 Metern! Zwar ist die Praxis des sogenannten 'Verneigens', bei dem ein Schiff möglichst nahe am Festland vorbeifährt und dabei mit den Schiffshörnern grüßt, weit verbreitet, aber im Fall der Costa Concordia scheint der Schiffsführer buchstäblich jede Vorsichtsmaßregel über Bord geworfen zu haben. 'Die Havarie der Costa Concordia' untersucht den Ablauf und die Hintergründe des Unglücks.

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