Die Gräfin und die Russische Revolution

Die Gräfin und die Russische Revolution

Mitten im Ersten Weltkrieg und ein halbes Jahr vor dem Ausbruch der Russischen Revolution reist die aus Böhmen stammende 27-jährige Gräfin Nora Kinsky als Rotkreuzschwester durch Sibirien, um die Not von Hunderttausenden österreichisch-ungarischen und deutschen Kriegsgefangenen zu lindern. 90 Jahre später, zum Jahrestag der Russischen Revolution, folgt ihre Großnichte, die Autorin und Filmemacherin Monika Czernin, ihren Spuren quer durch Russland. In der 'Menschen & Mächte spezial'-Dokumentation 'Die Gräfin und die Russische Revolution' erzählt Monika Czernin die Geschichte der mutigen Adeligen, die als Augenzeugin das Elend der Gefangenenlager und das Chaos und den Schrecken der Russischen Revolution, eines der zentralen Ereignisse des 20. Jahrhunderts, miterlebte. Der Film entstand als Koproduktion von Felix Breisach Medienwerkstatt GmbH mit ORF und Bayerischem Rundfunk in Zusammenarbeit mit ARTE, gefördert durch RTR und BMUKK. Als Reaktion auf die schrecklichen Zustände und die hohe Sterblichkeit in den Kriegsgefangenenlagern Russlands rief die Zarenfamilie die sogenannten 'Schwesternreisen' ins Leben. Die Rotkreuzschwestern sollten Missstände beseitigen und die Einhaltung der Haager Landkriegsordnung überwachen. Eine von ihnen war Nora Kinsky. 'Ich habe fünf Invaliden gefunden, davon drei Einäugige. Nur drei Mann waren im Gefängnis. Sie wurden mir zu Ehren freigelassen', schreibt sie in ihrem Tagebuch. In Begleitung eines russischen Offiziers besuchte sie im Zuge ihrer Reise 16 Kriegsgefangenenlager und 15 Arbeitscamps und traf dabei Zigtausende Kriegsgefangene. Unter den Kriegsgefangenen befanden sich später berühmt gewordene Männer: der österreichische Sozialdemokrat Otto Bauer; Bela Kun, Schlüsselfigur der ungarischen Räterepublik; Josip Broz Tito, später Staatspräsident Jugoslawiens. Roland Freisler, Hitlers williger Richter und Vollstrecker; Ernst Reuter, später Bürgermeister von Berlin.

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