Die Geschichte des Flugzeugentführers Ali LaBeet
Ishmail Muslim Ali, geboren als Ali LaBeet, ist ein in den USA zu acht Mal lebenslänglich verurteilter Mörder. Gemeinsam mit vier Freunden soll er im Jahr 1972 acht Menschen auf einem Golfplatz auf den Amerikanischen Jungferninseln getötet haben. Nachdem LaBeet, der bis heute seine Unschuld beteuert, über mehrere Jahre erfolglos versucht hatte, in Berufung zu gehen, nahm er sein Schicksal selbst in die Hand: In der Silvesternacht des Jahres 1984 entführt er die Maschine des Fluges 626 nach Kuba, wo er - nach einer kurzen Haftstrafe wegen Flugzeugentführung - fortan in Frieden lebt. Der Filmemacher Jamie Kastner erzählt erstmals die Lebensgeschichte von Ali LaBeet, der seit über 30 Jahren auf der Most-Wanted-Liste des FBI steht. Ausgehend von der Flugzeugentführung nach Kuba, rekonstruiert Kastner das Golfplatz-Massaker auf den Jungferninseln, die anschließenden Verhaftungen und untersucht aufs Neue den damaligen Prozess und die damit verbundenen offengebliebenen Fragen. Er interviewt Augenzeugen, Betroffene und Justizbeamte, die vor der Kamera erstmals eine Version der Geschichte erzählen, die das Geschehen in ein neues Licht rückt. Der Dokumentarfilm, der nie gezeigtes Archivmaterial und Reenactments kunstvoll mit den Interviews verknüpft, stellt die Beantwortung der Frage, ob LaBeet schuldig oder unschuldig ist, dem Zuschauer anheim. Dabei entwirft er ein Bild Amerikas, in dem die Härte der Regierungs - und Justizorgane gegenüber der eigenen schwarzen Bevölkerung verblüffend an aktuelle Ereignisse erinnert.