Die Färöer, der Walfänger und das Gift

Die Färöer, der Walfänger und das Gift

Land und LeuteGroßbritannien  

Auf den Färöer Inseln gibt es mit wenigen Ausnahmen kaum Pflanzenbestand. Die reichlich vorhandenen Seevögel- und Grindwal-Bestände sind deshalb bis heute Grundlage der Ernährung. Die Dokumentation begleitet Inselbewohner, die noch traditionell Eissturmvögel, Papageientaucher, Tölpel und vor allem Grindwale jagen. Doch den Inselbewohnern stellt sich die Frage, wie lange sie dieses Brauchtum noch aufrechterhalten können. Denn Tierschützer protestieren regelmäßig dagegen. Nun wird der Konflikt um die Waljagd aber noch weiter verschärft. Denn der Färöer Arzt Pál Weihe, führend auf dem Forschungsgebiet zu Quecksilber-Vergiftungen, leitete eine Langzeitstudie an der einheimischen Bevölkerung. Er kam zu dem Ergebnis, dass der Verzehr von Grindwalfleisch gefährlich ist, weil das Fleisch hohe Dosen von Quecksilber und industriellen Umweltgiften enthält. Seine Forschungsergebnisse veranlassten die Regierung, vom Verzehr des Walfleischs abzuraten. Diese Empfehlung hatte zur Folge, dass der Arzt von vielen Färöern als Verräter an ihrer traditionellen Lebensweise an den Pranger gestellt wurde. Selbst Studienteilnehmer ignorieren seine Warnungen.

Mike Day zeigt großartige Bilder der bizarren Landschaft der Färöer Inseln, er stellt die Jäger mit ihren blutigen Ritualen aber nicht bloß, sondern zeigt einfühlsam deren innere Konflikte. Nicht zuletzt zeigt die Dokumentation auch, dass Probleme oft viel umfassender sind, als sie zunächst erscheinen. So leiden die Grindwale am allermeisten an der Meeresverschmutzung, zu der die Inselbewohner am allerwenigsten beigetragen haben.

Bewertung

0,0   0 Stimmen