Die falsche Ärztin

Die falsche Ärztin

Gesellschaft und SozialesD  

Alexandra B. ist geständig, dennoch muss sie für drei Jahre und sieben Monate ins Gefängnis. Das Landgericht Berlin verurteilte sie 2016 wegen Betrugs und Missbrauchs von Titeln. Alexandra ist 36 Jahre alt. Sie wuchs in einem reichen Elternhaus auf: Hausangestellte, Gärtner, Fahrer, fünf Urlaubsreisen im Jahr. Der Berufswunsch der Eltern für Alexandra war Juristin oder Ärztin. Doch diese Erwartungen konnte sie nicht erfüllen. Nach verschiedenen Ausbildungen begann sie spät zu studieren, doch ihr Sozialpädagogik-Studium schloss sie nie ab. Sie glaubte aber mit 32 Jahren, dass es an der Zeit sei, für das süße Leben, das ihr ihre Eltern ermöglicht hatten, etwas zurückzugegeben. Ein Doktortitel wäre schön, nur wie ihn bekommen? "Adrenalin schoss durch meinen Körper und mein Gehirn, ich wollte diese kleine Abkürzung Dr. vor meinen Namen haben." Sie fälschte kurzerhand Hochschulabschlüsse und Promotionsurkunden. Zunächst arbeitete sie in einer psychiatrischen Klinik in Remscheid als Psychologin, als promovierte Psychologin. Ihr Chef stellte ihr ein sehr gutes Zeugnis aus. Nach zwei Jahren wechselte sie als Psychiaterin in den Maßregelvollzug nach Berlin, und später arbeitete sie als Oberärztin in einer Reha-Klinik. Bis sie ihre Überheblichkeit zu Fall brachte. Niemanden weihte sie ein, nicht einmal ihren Ehemann. Die Dreharbeiten beginnen nach ihrer Entlassung aus der fünfmonatigen Untersuchungshaft im Oktober 2016. Es ist ein schwieriger Weg, sich nach der Straftat neu zu orientieren, und festzustellen, dass viele Freunde sich abgewandt haben. Ihre Ehe kriselt und ihr Leben ist ein Scherbenhaufen. Es fällt ihr zunächst schwer, das anzunehmen. In Rückblenden werden die Stationen ihrer Hochstapler-Laufbahn erzählt. Nach einer langen Reise durch ihr Leben erkennt sie, dass vor allem sie selbst schuld an ihrem Desaster ist - eine harte und schmerzliche Erkenntnis.

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