Die Fahnenweihe

Die Fahnenweihe

Der neu nach Garmisch gezogene Postwirt Schlegel stiftet der Gemeinde 'selbstlos' ein Waisenhaus, um günstig an ein gewinnträchtiges Grundstück für sein künftiges Grand-Hotel zu kommen. Das Geld dazu bekommt er vom neureichen Münchner 'Geldprotz' Rettinger, der damit seine heimlichen Amouren mit der Frau des Postwirts 'bezahlt'. Die großherzige Schenkung soll mit Festakt und Fahnenweihe feierlich begangen werden. Aber ausgerechnet jetzt kommt es zum Skandal, als das Dreiecksverhältnis der Postwirtsfamilie öffentlich wird. Die bitterböse Komödie über Kommunalpolitik, Grundstücksspekulation, Vereinsmeierei und Doppelmoral im Stil von Ludwig Thoma eröffnete am 21. Juni 2013 in der Inszenierung von Michael Lerchenberg die diesjährige Spielzeit der Luisenburg-Festspiele, die als größtes Freilichttheater Deutschlands gelten dürfen. Nach seinem Erscheinen (1896) war 'Die Fahnenweihe' sehr lang polizeilich verboten. In Kindlers Literaturlexikon wird es als 'eines der kraftvollsten mundartlichen Bühnenwerke des Naturalismus' bezeichnet. Nachdem es wegen seiner außerordentlich großen Rollen-Besetzung in den letzten Jahrzehnten als unspielbar, weil unbezahlbar, galt, beschert die Neuinszenierung von Michael Lerchenberg ein Wiedersehen mit einem besonderen Stück und vielen großartigen und beliebten Volksschauspielern.

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