Die Ermittlung
Ein markanter Unterschied zwischen dem Theaterstück und dem Film ist die Anzahl der Zeugen. Während es bei Weiss neun Zeugen sind, die verschiedene Charaktere verkörpern, sind es im Film 39 Zeugen. Dazu sagt RP Kahl im Interview mit "Filmdienst": "Peter Weiss wollte, dass es etwas Universelles hat, dass da nicht eins zu eins echte Zeugen erkennbar sind, sondern ihre Aussagen zu etwas Allgemeingültigem zusammengefasst sind. (...) Beim Film geht das nicht. Das würde den Abstand zum Publikum, den Verfremdungseffekt, zu groß machen." Kahls Adaption ist ein intensives Werk, das sich mit den Mechanismen des kollektiven Gedächtnisses auseinandersetzt und die Notwendigkeit der historischen Aufarbeitung aufzeigt.