Die endlose Nacht
Mit beinahe dokumentarischem Gestus erzählt der mit einem Filmband in Gold ausgezeichneter Film von Will Tremper davon, wie sich in dieser Nacht die Schicksale höchst unterschiedlicher Charaktere kreuzen, und wie sich ihr Leben dadurch nachhaltig verändert. Ein Berliner Zeitdokument mit einem großartigen Schauspielerensemble - Hannelore Elsner in ihrer ersten Kinorolle - , einer stilistisch schönen schwarz-weiß-Kamera und wunderbarer Jazz-Musik.
Das rbb Fernsehen zeigt "Raumpatrouille Orion - Rücksturz ins Kino" und "Die endlose Nacht" zu Ehren von Peter Thomas. Am 1. Dezember 2025 wäre der Filmmusikkomponist 100 Jahre alt geworden. Mit seinem damals neuen wie aufregenden Sound schrieb Thomas in den 1960er und 70er Jahren bundesdeutsche Filmmusikgeschichte. Mit seiner originellen Mischung aus Beat, Jazz und Klassik kombiniert mit elektronischer Musik erschuf er zeitlose Meisterwerke. Der in klassischer Musik ausgebildete Thomas wurde 1960 von Will Tremper für sein Regiedebüt "Flucht nach Berlin" engagiert, was Thomas das Filmband in Gold für die Beste Filmmusik einbrachte. Mit "Die endlose Nacht" konnte er diesen Erfolg zwei Jahre später wiederholen. Ein weiterer Karrieresprung gelang ihm mit seiner Musik für die äußert populäre Kinoreihe "Edgar Wallace", für die er insgesamt 15 Kompositionen beisteuerte, inklusive der Erkennungsfanfare der alten Constantin-Film. Peter Thomas arbeitet nicht nur an diversen Spielfilmen, sondern gleichsam für Fernseh-Straßenfeger wie "Babeck" (1968), "11 Uhr 20" (1970) oder die Erfolgsserien "Der Kommissar", "Derrick" und "Der Alte". Sein Titel "Melissa" aus dem gleichnamigen Fernsehdreiteiler von 1966 erreichte Platz vier der deutschen Charts. Die Titelmelodie der Quizsendung "Der große Preis" (ab 1974) mit Moderator Wim Thoelke stammte ebenfalls aus Thomas' Feder. Jüngere Generationen griffen seine Musik für ihre Projekte auf. Beispielsweise sampelte 1998 die Britpop-Band "Pulp" Thomas' Musik aus "Raumpatrouille" für ihren Hit "This Is Hardcore".