Die Chaos-Queen

Die Chaos-Queen

Sie liebt ihren Sohn über alles, ist Modeschneiderin, nimmt an Kendo-Kursen teil, hat ihr Leben aber - so zumindest muss es ihrer Umgebung erscheinen - keinesfalls fest im Griff: Luise, Anfang 30, allein erziehende Mutter, die für ihren Sohn Arthur, zwölf, längst nur noch die 'Chaos-Queen' ist. Die Geschichte beginnt, als Luise für ihre Schwester Janette zwei, drei Tage im Krankenhaus einspringen soll. Nun ist Janette Krankenschwester, Luise eher nicht, aber bei diesem Pflegenotstand ist man auf Station IV froh, dass überhaupt jemand da ist. Und nur wenige wundern sich über den Mundschutz, den die neue Schwester plötzlich trägt, andere halten ihn für eine neue Hygiene-Maßnahme. Dabei geht es nur darum, dass ein Mitglied von Luises Kendo-Gruppe, an dessen Verletzungen sie nicht ganz unschuldig ist, jetzt auf der Nachbarstation liegt. Luise will lieber nicht erkannt werden, zumal sich ihr Gastspiel im Krankenhaus, das sie mit Bravour und gesundem Menschenverstand meistert, doch länger hinzieht als geplant. So ist Luise für einige Tage nicht zu Hause, und das ruft ihre Nachbarin, Frau Klemme, auf den Plan: Sie hat schon länger den Verdacht, dass Luise Schumann ihren Sohn Arthur sträflich vernachlässigt, und das schließlich alarmierte Jugendamt findet denn auch genügend Anhaltspunkte, die es angeraten erscheinen lassen, Arthur seiner Mutter zu entziehen - zumal Luise sich im Krankenhaus der vorsätzlichen Körperverletzung schuldig gemacht haben soll und nun von der Polizei gesucht wird. Für Arthur, der seine Mutter liebt und um jeden Preis will, dass sie beide zusammenbleiben, liegt der Grund der verfahrenen Situation vor allem darin, dass er keinen Vater hat. Ein Mann muss also her. Mit Hilfe des Detektivs Lucky findet er heraus, wo sein Vater leben könnte, und macht sich - auf der Flucht vor dem Jugendamt - auf die Reise nach Lindau. Luise, selbst im Visier der Polizei, begibt sich zusammen mit dem Detektiv auf die Suche nach Arthur. Nach vielen Umwegen und Missverständnissen finden Mutter und Sohn wieder zusammen - der richtige Vater ist zwar nicht gefunden, aber dafür hat es zwischen Luise und Lucky gefunkt. Die Geschichte endet also mit einem Happy-End, allerdings nur einem vorübergehenden: Denn wer die Chaos-Queen kennt, weiß, dass ein Leben in geordneten Verhältnissen eher nicht ihre Sache ist.

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