Die Brücke im Drachenreich

Die Brücke im Drachenreich

'Bhutan, wo ist das?', fragen sich wohl viele. Das winzige Königreich im Himalaya gehört zu den letzten 'weißen Flecken' auf der Landkarte. Lange lebten die Bhutaner isoliert: Es gab keinen Tourismus, kaum diplomatische Beziehungen zu anderen Ländern, keine modernen Medien. Erst vor wenigen Jahrzehnten stellte sich das Land der Welt und holt seitdem eine Entwicklung von 500 bis 600 Jahren nach. Noch ist der Alltag der Bhutaner vom Buddhismus, von jahrhundertealten Bräuchen, einem Schuss Aberglauben und der Verehrung für ihren König bestimmt. Tief in ihren Traditionen verwurzelt, sehen sie sich nun mit den Problemen der Globalisierung konfrontiert. Nachbarländer wie Tibet und Nepal haben bei diesem Prozess ihre Kultur, ihre Natur oder ihre Eigenständigkeit verloren. Das will der König verhindern. Er hat den Begriff des 'Bruttosozialglücks' in der Verfassung verankert. Naturschutz wird großgeschrieben und der Tourismus stark begrenzt. Außerdem soll die kulturelle Identität des Landes bewahrt werden. An der Brücke zur wichtigsten Klosterburg von Bhutan zeigen sich all die Probleme, die sich aus dem Spagat zwischen Tradition und Moderne ergeben. Der deutsche Diplomat Harald Nestroy hatte den Auftrag, diese Brücke zu rekonstruieren. Er kennt und liebt Bhutan seit Jahrzehnten und hat schon viele Projekte vor Ort realisiert. Es begann ein Tauziehen zwischen traditioneller Bauweise und moderner Architektur. Kleine Geschichten rund um den Bau der Brücke erzählen von einem Land, das sich bei dem Prozess der Globalisierung nicht selbst verlieren will und deshalb bemüht ist, eine Brücke zu schlagen zwischen Tradition und Moderne.

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