Die Blume des Bösen
Claude Chabrol war einer der bedeutendsten Regisseure der Nouvelle Vague, jener Bewegung, die sich ab den späten 1950er Jahren gegen die konventionellen, oft formelhaften Geschichten und die vorhersehbare Dramaturgie des althergebrachten Films ("Opas Kino") wandte. Stattdessen setzte sie auf ein Autorenkino, das mit spielerischer Freude an Selbstreflexion und Experiment neue filmische Wege beschritt.
Das Markenzeichen von Chabrol, der vor allem von Alfred Hitchcock beeinflusst war, ist die Entlarvung dekadenter Strukturen in der Bourgeoisie. In "Die Blume des Bösen", dessen Titel eine Anspielung auf Charles Baudelaires Gedichtband "Les Fleurs du mal" ist, inszeniert Chabrol ironisch die Selbstdemontage einer altehrwürdigen Familie.