Die Besten im Westen - Mariele Millowitsch

Die Besten im Westen - Mariele Millowitsch

'Das kleine, dicke schreiende Kind da vorne bin ich', lacht Mariele Millowitsch selbstironisch. 1964 stand sie mit neun Jahren zum ersten Mal als 'kölsche Jong' auf der Bühne des Vaters, Willy Millowitsch. Viele Jahre gibt sie das Dienstmädchen und andere volkstümliche Frauenfiguren, bis sie ihre eigene Rolle im Leben überdenkt. Sie entschließt sich, den 'Millowitsch Clan' und die Schauspielerei zu verlassen, um etwas zu suchen, das fernab von Familientradition und Vorhersehbarkeit liegt. Mariele Millowitsch wählt das Studium der Tiermedizin als Gegenkonzept und eine andere Stadt, um an einem anderen Ort herauszufinden, wo es in Zukunft für sie lang gehen soll. Nach ein paar Jahren der Abstinenz vom Theater und abgeschlossenem Studium kehrt Mariele Millowitsch ins Rheinland zurück, praktiziert aber nie als Tierärztin. Sie bekennt sich zu ihren Wurzeln, der Schauspielerei. Das Kabarett Kom(m)ödchen ist für sie ein schauspielerischer Wiedereinstieg, doch auch dort findet sie nicht das, was sie zeigen möchte. Axel Beyer, der damalige Unterhaltungschef des WDR, will sie als Moderatorin aufbauen, aber dabei wird Mariele Millowitsch mit einem fast unüberwindbaren Handicap konfrontiert, das sie schon kennt: ihr Lampenfieber. 'Lampenfieber ist überbordend bei mir, dann hab' ich das Gefühl, ich brauche sofort ein Medikament.' Ihre Schwester Katharina erinnert sich an Panikattacken vor Bühnenauftritten und Elke Heidenreich schenkt ihr eigens einen Stempel mit dem Schriftzug 'Alles wird gut', um Mariele während der Ratesendung 'Psst' zu beruhigen. Als Film- und Fernsehschauspielerin fällt dieses Problem kurze Zeit später weg: Katharina Trebitsch sucht Anfang der 1990er Jahre für die Hauptrolle einer neuen Serie ('girlfriends'/ZDF) ein neues Gesicht. Mariele Millowitsch passt in die Rolle einer Frau, die sich beruflich wie privat durchkämpfen muss, weil sie es selbst erlebt hat.

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