Die Besser-Esser
Was hier auf den ersten Blick so aussieht wie eine Wurst- und Fleischtheke, hat mit Tieren nichts zu tun. Burger-Frikkas aus Quinoa, Lupinen oder anderem Getreide, Käse aus Cashew-Nüssen, Chips aus Grünkohl und Energy-Food aus Hanfsamen oder Chai.
Oliver Joosten räumt gerade mit seinen Mitarbeitern die Lebensmittel ein, denn er wagt das Experiment und eröffnet den ersten veganen Supermarkt im Ruhrgebiet. Der ehemalige IT-Spezialist stand irgendwann vor einem Fleischbuffet, erzählt er, und hatte gar kein gutes Gefühl dabei, denn er mag Tiere und wollte sie einfach nicht mehr essen. Vegan sein ist eine Lebenseinstellung, sagt auch Mitarbeiterin Sara Voiß. Sie ist gut vernetzt in der Veganer-Szene im Ruhrgebiet. 'Wir sind zwar Exoten, werden aber immer mehr.' Stylische Verpackungen sollen die Produkte aus der Miefecke holen. Vegan, früher der Inbegriff von Verzicht, scheint heute eine junge, hippe, urbane Szene zu erreichen. Ein neuer Markt scheint entstanden zu sein. Reporterin Tanja Reinhard hat Menschen getroffen, die die Welt ein bisschen besser machen wollen, aber auch durchaus davon leben wollen.