Die Befreiung - Der Kampf um Paris

Die Befreiung - Der Kampf um Paris

Mitte August 1944 herrschte eine beinahe gespenstische Friedhofsruhe in Paris; im fünften Jahr der deutschen Besatzungsherrschaft wirkte die Metropole an der Seine wie gelähmt. Doch dann der 19. August -der Tag, nach dem nichts mehr war wie zuvor: Unvermittelt brach ein Aufstand gegen die Militärmacht los, der im Nu die ganze Stadt erfasste. Anwohner errichteten Straßensperren und Barrikaden, Angehörige der Widerstandsbewegung eröffneten aus dem Hinterhalt das Feuer auf deutsche Soldaten, mit Molotowcocktails griffen Partisanen patrouillierende Panzer an, zuvor noch loyale Gendarmen besetzten ihr Amtsgebäude. Besonders um die Polizeipräfektur im Herzen von Paris entbrannten heftige Kämpfe. Das Pflaster wurde brandgefährlich für die Besatzer, die sich in ihre Stützpunkte zurückzogen. Aber auch für die Rebellen wurde die Lage dramatisch. Mit spärlichen Waffen und schwindender Munition standen sie gegen Kampfpanzer und Maschinengewehre auf verlorenem Posten. Der Aufstand drohte in ein Blutbad zu münden. Gleichzeitig setzte Hitler den deutschen Stadtkommandanten massiv unter Druck, Paris eher in ein Trümmerfeld zu verwandeln als die Stätte seines größten militärischen Triumphs kampflos zu räumen. Die Zerstörung der Stadt schien besiegelt. In dieser Situation erfuhren die Aufständischen, dass die dringend erhoffte Hilfe von außen zu unterbleiben drohte. Die alliierten Strategen hatten kein Interesse, ihre Invasionstruppen in einen aufreibenden Straßenkampf zu entsenden.

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