Die Axt
Bruno Davert (José Garcia) arbeitet als geschätzter Manager in einer Papiermühle. Doch Wertschätzung schützt vor Kündigung nicht und so verliert er seinen Job, nachdem Teile der Produktion ausgelagert worden sind. Trotz allem ist Davert guter Dinge und vertraut darauf, schnell eine neue Stelle zu finden. Doch seine Zeit als Arbeitsloser zieht sich in die Länge. Seine Bewerbungen bleiben ohne Erfolg. Wird er einmal zu einem Vorstellungsgespräch eingeladen, steht ihm die Konkurrenz gleich 100-fach vor dem Glück. Nach drei Jahren ohne Job muss er erkennen, dass niemand ihn zu brauchen scheint. Sein Selbstwertgefühl ist angeknackst, und der Haussegen hängt schief, versorgt inzwischen doch Ehefrau Marlène (Karin Viard) mit zwei Jobs die Kleinfamilie. Um der Arbeitslosigkeit zu entrinnen, entwickelt Bruno deshalb einen ebenso teuflischen wie genialen Plan: Für seine Traumstelle, den mit Monsieur Hutchinson (Ulrich Tukur) besetzten Job bei der Papierfabrik Arcadia, gibt Davert eine fingierte Stellenausschreibung auf. Gefordert werden dabei genau seine Fähigkeiten und Qualifikationen. Nun wartet er darauf, dass sich Bewerber, die diese Kriterien erfüllen, bei ihm melden. Aus den Zuschriften filtert er jene fünf heraus, die besser sind als er und für ihn die grösste Gefahr darstellen. Bevor er Hutchinson aus dem Weg räumt, um sich auf seine Stelle bewerben zu können, besucht er mit der alten Dienstwaffe seines Vaters seine fünf schärfsten Konkurrenten. Der griechische Autorenfilmer und Regisseur Constantin Costa-Gavras verband von Beginn seiner Kinokarriere weg Thriller, soziales Engagement und Politanalyse und wurde mit Filmen wie Z (1969), Der unsichtbare Aufstand (1972) oder Missing (1982) zu einem der profiliertesten Vertreter des engagierten Politthrillers. Immer wieder brandmarkte er aus linker Position die Umtriebe rechter, faschistischer und rassistischer Gruppen, sei es die griechische Militärjunta, den Ku-Klux-Klan, alte und neue Nazis sowie den chilenischen Militärdiktator Pinochet.