Die Adlerjäger in der Mongolei

Die Adlerjäger in der Mongolei

Wenn der erste Schnee fällt, reitet Baibolat mit seinem Adler in die Berge. Jetzt beginnt die Jagdsaison im Altai-Gebirge. Mit seinem Raubvogel als Waffe erlegt Baibolat Hasen, Murmeltiere und Füchse, der Felle wegen. Mit viel Glück stößt das Jagdgespann sogar auf einen Wolf. Baibolat ist ein Berkutschi, ein kasachischer Adlerjäger. Seit Jahrhunderten leben die Berkutschi im Nordwesten der Mongolei und haben ihre einzigartige Jagdtradition erhalten. Die meisten Steppenvölker jagen mit Falken. Die Berkutschi bevorzugen Adler, weil die ihrer Meinung nach klüger sind. Baibolat nennt sein Adlerweibchen Balapan, die Einjährige. Baibolat lebt mit seiner Frau Altingül und seinem fünfjährigen Sohn Baka in einer Jurte. Sie sind Nomaden und gerade im Herbstlager angekommen - mitsamt ihren Ziegen, Schafen, Kühen, Pferden und Kamelen. Wenn ihm die Arbeit Zeit lässt, trainiert Baibolat seinen Vogel. Er hat Balapan als Küken aus dem Nest geholt und muss den Jagdtrieb bei dem Tier erst noch fördern. Doch bis ihm Balapan gehorchen wird, vergehen Wochen. Dann steht die erste Prüfung bevor: das Adlerfest. Das Adlerfest ist ein Kräftemessen der besten Berkutschi. Auch Baibolat reitet mit seinem Adlerweibchen in die Provinzhauptstadt Ulgii. In zwei Wettbewerben versuchen die Adlerjäger, ihre Raubvögel von einem Hügel anzulocken. Doch Adler sind nicht nur klug, sie sind auch eigensinnig und schwerer zu trainieren als zum Beispiel Falken. In diesem Jahr weht der mongolische Wind mit besonderer Stärke, so dass mancher Vogel seinem Herrn den Gehorsam versagt.

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