Deutschland hat Grippe

Deutschland hat Grippe

Husten, Fieber, Schüttelfrost: Die Grippewelle hat Deutschland im Griff. Übervolle Wartezimmer landauf, landab. Geschlossene Kitas, leere Werkhallen - selbst Krankenhäuser arbeiten am Limit. "Alle Betten voll belegt", meldet das Krankenhaus St. Anna in Duisburg. Durch die Akutfälle mussten teilweise länger geplante Operationen verschoben werden. Auch das Personal ist betroffen - die gesunden Kollegen schieben Überstunden. Wer am Sonntag den Notdienst in der Kölner Zollturm-Apotheke aufsuchte, musste sogar mit Engpässen bei Antibiotika rechnen: "Wir hatten uns extra mengenmäßig eingedeckt", so Apotheker Heiko Ullmann, "aber es hat nicht gereicht." Glück im Unglück: Aus einer Filial-Apotheke konnte Nachschub geholt werden. Vor allem Menschen, die berufstätig sind, sind überdurchschnittlich betroffen. In München ist die Müllabfuhr grippegeschwächt. "In letzter Hinsicht bleiben Autos stehen", erklärt Teamleiter Karl-Heinz Brunner. Zwar gibt es Ersatzfahrer, die Schichten übernehmen können, aber irgendwann ist auch diese Reserve aufgebraucht. "Dann plant man halt so, dass der Schaden am geringsten ist", so Brunner. Bei der Kältewelle zum Beispiel war nicht viel Gartenarbeit möglich, dann blieben die Biotonnen eben etwas länger stehen. Insgesamt sind mehr als 165 000 Menschen in Deutschland an einem Influenza-Virus erkrankt, und das sind nur die gemeldeten Fälle - längst nicht alle Patienten werden getestet. Beim Robert-Koch-Institut laufen die Zahlen zusammen. Auch wenn sich die Situation leicht entspannt: Die Grippe-Karte der "Arbeitsgemeinschaft Influenza" zeigt für viele Regionen Deutschlands noch immer leuchtendes Rot: "stark erhöhte Grippeaktivität". Die "ZDF.reportage" reist durch das grippegebeutelte Land.

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