Des Königs tiefe Seen

Des Königs tiefe Seen

Schon König Ludwig II. von Bayern wusste das Voralpenland sehr zu schätzen. Die Natur im Füssener Land faszinierte ihn so sehr, dass er an einer steilen Felskante der Pöllatschlucht ein neues Traumschloss errichten ließ: das königliche Schloss Neuschwanstein. Von hier aus konnte er seinen Blick über tiefblaue und smaragdgrüne Seen schweifen lassen, die umgeben waren von Wiesen, Mooren und Mischwäldern. Diese unterhalb des Schlosses gelegene Seenlandschaft fand ihren Ursprung Ende der letzten Eiszeit. Damals wälzte sich der mächtige Lechgletscher aus dem Gebirge und füllte das Becken im Voralpenland mit Schmelzwasser. So entstand der Füssener See. Aus diesem einstigen Ursee bildeten sich nach und nach Schwansee, Hopfensee, Weißensee und Bannwaldsee. Viele ungewöhnliche Pflanzen- und Tierarten entwickelten sich auf dem moorigen Grund dieser Gewässer. Sie wurden zum Lebensraum für viele verschiedene Fische. Daher siedeln schon seit jeher Menschen an den Ufern. Zwar ist die Artenvielfalt der früheren Fischwelt nicht mehr erhalten, doch der vielerorts ausgestorbene Edelkrebs ist z. B. noch im Schwansee zu entdecken oder der seltene Steinkrebs in versteckten Waldbächen. Im Gebirge zeugen der tiefblaue Alpsee und der romantische Alatsee von der ehemaligen Artenvielfalt. Beide bieten grandiose Unterwasserlandschaften aus versunkenen Bäumen, verschlungenen Pflanzen und bizarren Felsblöcken. Geheimnisvolle Legenden ranken sich um den Alatsee, der zunächst wie ein gewöhnlicher klarer Bergsee wirkt, in dem sich Karpfen, Schleie und Hechte tummeln. In 15 Meter Tiefe stößt man jedoch auf eine lebensfeindliche Zone, in der Schwefelbakterien das Wasser zu einer purpurfarbenen giftigen Brühe machen. Hier herrschen Bedingungen wie in der Frühzeit der Erde, als es noch keinen Sauerstoff gab. Das Filmteam geht dem Geheimnis des Alatsees auf den Grund und erkundet die verborgene Unterwasserwelt.

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