Der Zimmerspringbrunnen

Der Zimmerspringbrunnen

Der Ostberliner Hinrich Lobek ist arbeitslos, während seine Frau Karriere macht. Als das Arbeitsamt ihm einen Job als Vertreter für Zimmerspringbrunnen aufbrummt, führt er seine neue Beschäftigung zunächst nur widerwillig aus. Doch nachdem er die Luftbefeuchter zu kleinen DDR-Altären umbaut, feiert Lobek unerwartete Erfolge.
Hintersinnige deutsch-deutsche Komödie. Der arbeitslose Ostberliner Hinrich Lobek verbringt seine Tage vor dem Fernseher, während seine Frau am Potsdamer Platz Karriere als Architektin macht. Langsam verliert sie die Geduld mit ihrem lethargischen Gatten, und so rafft sich Lobek zum Gang aufs Arbeitsamt auf. Dort vermittelt man ihm die Stelle eines Vertreters für Zimmerspringbrunnen. Zusammen mit einem West-Kollegen muss Lobek in tristen Plattenbauten Klinken putzen, um die kitschigen Luftbefeuchter loszuwerden. In einer besinnlichen Stunde funktioniert der melancholische Ossi die Springbrunnen mit der Laubsäge zu kleinen DDR-Altären um, aus denen sich zu den Klängen der einstigen Nationalhymne 'Auferstanden aus Ruinen' freudig sprudelnd der Fernsehturm des Alex erhebt. Sein Modell 'Atlantis' findet reißenden Absatz, und der schüchterne Lobek wird unerwartet zum erfolgreichen Geschäftsmann. Währenddessen gerät seine Ehe mit Julia in die Krise. Regisseur Peter Timm, der schon mit 'Go Trabi Go' eine Komödie über Nachwendebefindlichkeiten gedreht hat, nahm das Thema elf Jahre später noch einmal aufs Korn. Als Vorlage diente ihm der Romanbestseller von Jens Sparschuh, in dem ein sensibler Ostbürger sich auf seine Wurzeln besinnt und als postsozialistischer 'Hans im Glück' seinen Frieden mit den 'Wessis' macht. Die augenzwinkernde deutsch-deutsche Komödie richtet den Blick auf den authentischen Charme vermeintlich kleinbürgerlicher DDR-Relikte und feiert zur Musik der 'Puhdys' ein kleines Revival der Alltagskultur des untergegangenen Arbeiter-und-Bauern-Staates. Glaubhaft wird diese Satire durch ihren Hauptdarsteller Götz Schubert.

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