
Der Zimmerspringbrunnen
Regisseur Peter Timm, der schon mit "Go Trabi Go" eine Komödie über Nachwende-Befindlichkeiten gedreht hat, nimmt 11 Jahre später das Thema noch einmal aufs Korn. Als Vorlage diente ihm der Romanbestseller von Jens Sparschuh, in dem ein sensibler Ostbürger sich auf seine Wurzeln besinnt und als postsozialistischer Hans im Glück seinen Frieden mit den Wessies macht. Die augenzwinkernde deutsch-deutsche Komödie richtet den Blick auf den authentischen Charme vermeintlich kleinbürgerlicher DDR-Relikte und feiert zur Musik der "Puhdys" ein kleines Revival der Alltagskultur des untergegangenen Arbeiter-und-Bauern-Staates.
Glaubhaft wird diese zwischen bittersüßer Ostalgie und ironischer Wessi-Betrachtung balancierende sanfte Satire durch ihren Hauptdarsteller Götz Schubert. Bekannt durch zahlreiche Fernsehauftritte versteht er es, den lakonischen Lobek zur sympathischen und facettenreichen Identifikationsfigur aufzubauen. Hinter seiner stillen Wehleidigkeit und seinem ungelenken Gebaren ist immer auch eine Gewitztheit zu spüren, mit der Lobek ein ums andere Mal überheblichen "Besser-Wessis" den Schneid abkauft.
Nach dem Roman von Jens Sparschuh