Der XXL-Report

Der XXL-Report

Sechs Mal drei Meter groß und über sechs Tonnen schwer: Das sind die Maße jener Beton-Platte, die mit dem Ende der DDR so etwas wie einen Glaubenskrieg auslöste. Dabei hielten es viele für revolutionär, als vor gut 100 Jahren die erste ihrer Spezies in den USA gegossen wurde. Als Grundstein einer einfachen und effektiven Bauweise kam die Platte auch nach Europa, zunächst nach Frankreich und dann nach Deutschland. In ungewohntem Tempo wuchsen mit ihr blockartige Wohnhäuser und Trabantenstädte aus dem Boden. In der DDR wurde 'die Platte' zum Synonym für Millionen Wohnungen, die die SED 'zum Wohle des Volkes' am Fließband bauen ließ. Es entstanden Häuserblöcke wie Riesenriegel - mal parallel, mal im Winkel zueinander, dazu Hochhäuser wie Türme. 1990 wohnte fast jeder Dritte Ostdeutsche in 'der Platte'. Das war Weltrekord. Hundert Jahre sollten die Häuser mit ihrem grauen Charme stehen bleiben - gebaut wie aus einem einzigen Baukasten. Ihr Anblick löste Kontroversen aus: Für die einen waren sie Schlafmaschinen, normiert wie Waben, mit einer Prise Sarkasmus auch 'Arbeiterschließfächer' genannt, reif für die Abrissbirne. Für andere eine Form der Baukunst mit historischer Berechtigung, die ein Mehr an Wohnqualität brachte. 'Der XXL-Report', die extra lange Reportage am Samstagabend, blickt hinter die Kulissen der 'Platte', präsentiert interessante Fakten und sucht Antworten auf viele spannende Fragen. Was hat den Ruf 'der Platte' so ramponiert und zur Massenflucht aus den Neubaublöcken geführt? Kann ein Leben in 'der Platte' heute überhaupt noch lebenswert sein? Wer steckt hinter preisgekrönten Rettungsaktionen von Architekten und Bauleuten am Rande mancher Stadt? Warum wurde 'die Platte' zum Objekt von Spekulanten? Und: Gibt es im High-Tech-Zeitalter schon eine Vision für die 'Platte der Zukunft'? Sie wird gehasst und geliebt, geschmäht und geachtet, getadelt und gelobt - 'die Platte'. 'Der XXL-Report' macht sich auf den Weg, um ein gerechtes Urteil zu finden.

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