Der Wolfspakt

Der Wolfspakt

Die Überlieferung erzählt von einer 'weißen Wölfin', die einem Nomadenvolk am Ural einst geholfen haben soll. Der Pakt mit den Wölfen schien die Jahrhunderte zu überdauern. Doch dann kam alles anders. In der postkommunistischen Zeit sind auch in Baschkortostan, dem Land der 'weißen Wölfin', die sogenannten 'neuen Russen' eingefallen, eine berüchtigte, neureiche Schicht. Sie können sich nicht nur alles leisten, sondern suchen in ihrem Übermut ständig nach Möglichkeiten, ihre Abenteuerlust bei dekadenten Freizeitspielchen auszuleben. Der neueste Wintertrend ist die Großwildjagd. Mit den teuersten und besten Jagdgewehren und mit den größten und schnellsten Skijets rasen sie über die weiten schneebedeckten Ebenen und durch die Täler des Urals. Bevorzugte Beute der Hetzjagd sind Wölfe, egal, wie verzweifelt die fliehenden Tiere mit dem hohen Schnee kämpfen - von Rücksicht oder Einsicht in ökologische Zusammenhänge sind diese Jäger weit entfernt. Heute sind am Ural nicht mehr die Menschen, sondern die Wölfe in Not. Der Pakt scheint vergessen. Doch dann taucht wieder eine 'weiße Wölfin' auf.

Bewertung

0,0   0 Stimmen