
Der Wettlauf zum Südpol: Mythos Antarktis
Nach der Eroberung des Südpols durch den Norweger Roald Amundsen verharrt die Antarktis über Jahrzehnte in ihrer natürlichen Isolation. Erst 1939 lässt Hermann Göring ein riesiges Gebiet aus der Luft mit Fähnchen abstecken und nennt es in großdeutscher Manier 'Neuschwabenland'. Bis heute ranken sich zahlreiche Mythen um diesen Vorstoß der Nazis ins ewige Eis. Verschwörungs-theoretiker behaupten hartnäckig, unter der Eisdecke seien unterirdische Bunker-anlagen, Vorratsspeicher und militärische Hightechbasen zu finden. Als die USA zwei Jahre nach Kriegsende das Militärmanöver 'Highjump' starten, gibt es noch immer Gerüchte über einen finalen Gegenschlag gegen die Nazibastion. In Wirklichkeit testet das US-Militär im Winter 1946 Kriegsgerät in extremer Kälte. Im Visier steht längst ein neuer Gegner: die Sowjetunion. Mit dem Aufbau von Militär- und Forschungsstationen markieren Amerikaner und Sowjets territoriale Ansprüche auf den sechsten Kontinent. Der Kalte Krieg wird auch im Eis fortgesetzt. Doch die entscheidende Frage bleibt auch nach dem Kalten Krieg weiterhin offen: Wem gehört die Antarktis? Unendliche Bodenschätze und die Aussicht auf lukrative Touristengeschäfte rufen immer neue Anwärter auf den Plan. Es geht vor allem um riesige Mengen Erdöl, Erdgas, Uran, Platin und Gold - viel mehr, als man am Nordpol vermutet. Bereits 1959 erklärt das internationale 'Antarktis-abkommen' den eisigen Kontinent zur Schutzzone. Doch dieser Vertrag läuft in absehbarer Zeit aus. 2041 soll neu verhandelt werden - über einen Kontinent, der noch immer viele Rätsel und Geheimnisse in sich birgt.