Der Weg der Schwabenkinder

Der Weg der Schwabenkinder

Die Wege der Schwabenkinder

Eine besondere Form der Arbeitsmigration bildeten die Wanderungen der so genannten "Schwabenkinder". Vom Beginn des 17. Jahrhunderts bis nach dem Ersten Weltkrieg zogen alljährlich im Frühjahr die Kinder aus den ärmsten Gegenden von Vorarlberg, Tirol und dem schweizerischen Graubünden meist ohne Begleitung Erwachsener in das süddeutsche Schwaben, um sich dort bei den Großbauern als billige Arbeitskräfte zu verdingen. Hauptbeschäftigungen waren das Viehhüten sowie leichtere Feldarbeiten, Mädchen wurden auch zum Kinderhüten und im Haushalt herangezogen. 2012 werden in internationaler Zusammenarbeit von 27 Gemeinden und Museen aus fünf Ländern historische Routen der Schwabenkinder aus Vorarlberg, Tirol, Südtirol, Liechtenstein und der Schweiz nach Oberschwaben gekennzeichnet und als touristische Wanderwege begehbar gemacht. Ein grenzüberschreitendes, von der EU gefördertes Forschungsprojekt führt außerdem alle Daten zusammen, die in den verschiedenen Archiven über die "Schwabenkinder" existieren. In mehreren Ausstellungen wird an dieses Kapitel der Geschichte der Bodenseeregion erinnert. Die Feiertagsdokumentation aus dem Landesstudio Vorarlberg begibt sich auf die "Wege der Schwabenkinder", schaut den Forschern über die Schulter, zeigt einige der aktuellen Ausstellungen und lässt eines der letzten "Schwabenkinder", das heute noch lebt, zu Wort kommen.

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