Der verrückte Bauernhof

Der verrückte Bauernhof

In einem riesigen Freigehege tummeln sich Schafe, Ziegen, Hunde, Schweine, ein Pferd, Hühner und allerlei sonstiges Federvieh. Eine Oase, so scheint es, auf 60 Hektar in Mecklenburg-Vorpommern - ein tierisches Refugium. Mittendrin die verfallenen Reste eines ehemaligen Bauernhofs. Die Ruinen werden längst nicht mehr von Menschen bewohnt, Taubenschwärme bevölkern das Gemäuer. Vor dem Vogeldomizil residiert der Herr über Grund und Boden in einem verrotteten Wohnwagen. Der 'König' der Tiere, ihr Retter, ein Mann mit Humor und Listigkeit. Klaus Narjes ist 70 Jahre alt. Das Grundstück hat er vom Vater übernommen. Seine Mission: Er will seinen Tieren ein Paradies bieten. Ihre genaue Anzahl kennt er nicht. Vor Monaten waren es noch 1.000 Stück. Dann aber kam das Veterinäramt und beschlagnahmte in großem Stil mehrere Tiere, vor allem Schweine, weil die mit schöner Regelmäßigkeit auf benachbarte Felder ausgebrochen waren. Die Auflage vom Amt, die Anzahl seiner Tiere zu reduzieren, hatte der Tierfreak damals nicht erfüllt. Klaus kann sich von keinem Tier trennen, auch wenn ihm die Arbeit längst über den Kopf gewachsen ist. Weil er es nicht schafft, die Löcher im Zaun zu reparieren, büxen nicht nur die wenigen Schweine aus, die ihm geblieben sind. Auch die Ziegen gelangen in die benachbarte Schonung und knabbern junge Bäume an. Die Schonung gehört zwar Klaus, doch für die Aufforstung kassiert er jährlich eine Prämie von der EU. Von diesem Geld und seiner kleinen Rente muss er mit seinen Tieren über die Runden kommen. Doch ein Problem quält Klaus besonders heftig: Er auch noch die restlichen Schweine abschaffen. Gelingt es ihm nicht, die Tiere inhalb weniger Tage zu verkaufen, werden sie von den Veterinären beschlagnahmt oder im schlimmsten Fall sogar abgeschossen.

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