Der Traum vom Gesamtkunstwerk

Der Traum vom Gesamtkunstwerk

Kunst und KulturD  

Nirgends sind Gegenwartskunst und Oper enger miteinander verbunden als in Bayreuth. Hier haben der deutsche Maler Neo Rauch und seine Frau Rosa Loy Bühne und Kostüme für Richard Wagners Oper "Lohengrin" gestaltet. Im Festspielhaus auf dem Grünen Hügel wollte Richard Wagner einst seinen Traum von einem Gesamtkunstwerk aus Malerei, Musik und Drama verwirklichen. Zwei Gegenwartskünstler und ihre aktuellen Bühnenarbeiten stehen im Mittelpunkt der ersten Folge dieses Zweiteilers. Neo Rauch, der mit "Lohengrin" sein erstes Opern-Bühnenbild schuf, und Markus Lüpertz, der schon mehrfach für die Bühne arbeitete. Für das Theater Regensburg entwarf er Kostüme und Bühne zu der Oper "Una cosa rara" des spanischen Komponisten Vicente Martín y Soler. Neo Rauch und Markus Lüpertz - zwei Megastars der Kunstszene, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Beide verlassen ihre Ateliers und ihre absolute künstlerische Freiheit, um ihre Kunst dreidimensional werden zu lassen. Rückblenden in die Kunstgeschichte zeigen wie Künstler zu Beginn des 20. Jahrhunderts Richard Wagners Vision eines Gesamtkunstwerks aufgreifen und die Oper als kreativen Entfaltungsraum entdecken. Adolphe Appia entwirft symbolistische Szenerien, Pablo Picasso trägt den Kubismus in die Oper, die russische Avantgarde sorgt weltweit für Aufsehen und Bauhaus-Künstler gestalten Bühnenbilder. Als die Nationalsozialisten an die Macht kommen, gelten weite Teile der Moderne als entartet. Jetzt bestimmt das Regime, was auf den Opernbühnen gezeigt wird.

Bewertung

0,0   0 Stimmen