Der teure Tod

Der teure Tod

Gesellschaft und Soziales 

Es heißt, nur der Tod sei umsonst. Das aber stimmt längst nicht mehr. Denn selbst den Tod muss man sich heutzutage leisten können - genauer gesagt: das Begräbnis. Einen verstorbenen Angehörigen "unter die Erde" zu bringen, kostet richtig Geld. Selbst eine einfache Beerdigung schlägt mit mehreren Tausend Euro zu Buche.

So kommt zur seelischen Belastung für Hinterbliebene immer wieder auch die finanzielle. Und immer häufiger muss die Gesellschaft für Bestattungskosten aufkommen. Die Zahl der so genannten "Sozialbestattungen" steigt. Viele wollen deshalb vorsorgen und schließen eine Sterbegeldversicherung ab bei einem der vielen Anbieter. Eine monatliche Zahlung soll sicherstellen, dass im Sterbefall genügend Geld da ist. Die Verbraucherzentralen warnen: Mit der Sorge um die Begräbniskosten werde Geld gemacht.

Die hohen Kosten haben auch Auswirkungen auf die Friedhöfe. Immer mehr Flächen stehen leer, weil sich Menschen zunehmend für Urnengräber entscheiden. Und in manchen Städten liegt die Zahl der anonymen Bestattungen ohne Grabstelle inzwischen bei über 50 Prozent. Hinzu kommt der Trend zu alternativen Bestattungsformen wie Friedwald oder der Urne zu Hause. Letzteres allerdings ist bisher nur in Bremen erlaubt. "Wer die Urne mit nach Hause nimmt, schließt andere von der Trauer aus", kritisiert André Könnecke. Als Friedhofschef in Aschersleben sagt er: "Wir wollen ein moderner Dienstleister sein - nicht nur ein Verwalter."

Doch wie gehen Friedhöfe mit dem Leerstand um? Woher kommt dieser Bedarf an alternativen Bestattungen? Und warum kostet uns der Tod so viel?

Für "Exakt - Die Story" sprechen die Autoren mit Betroffenen und Bestattern, spüren Sinn und Unsinn von Sterbegeldversicherungen nach und hinterfragen Alternativen zur Bestattung auf dem Friedhof.

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