Der tausendköpfige Drache

Der tausendköpfige Drache

Wirtschaft und KonsumF  

Wie geht die Volksrepublik China vor, um die für das eigene Land als entwicklungs - und sicherheitsrelevant erachteten Daten zu erlangen? Der Film von François Reinhardt und Franck Renaud zeigt die grenzenlose Gier des Reichs der Mitte nach ausländischen Firmeninterna und die Machenschaften eines weltweiten Spionagenetzes, das einem "tausendköpfigen Drachen" ähnelt.
Ebenso wie andere Großmächte verbirgt China kaum mehr seinem Absichten: Das 2006 von der Kommunistischen Partei angekündigte Konzept "Neuland" verfolgt etwa das Ziel, ausländisches Wissen einzuführen und es durch die Hinterlegung inländischer Patente in chinesisches Eigentum umzuwandeln. Diese Art von Technologie-"Transfer" ist nicht neu und hat in den vergangenen Jahren bereits einige namhafte Industrieunternehmen wie TGV und Airbus getroffen. Das Vorgehen war den europäischen Geheimdiensten und Außenministerien durchaus bekannt, doch Europas Interesse am gigantischen chinesischen Binnenmarkt verstellt den Politikern und Diplomaten oftmals den Blick. So bemächtigen sich die Chinesen weiterhin fleißig fremden geistigen Eigentums und breiten ihr Einflussnetz aus. Auch kontrolliert Peking schärfer denn je alle Exilchinesen, die für die Vorherrschaft der Partei gefährlich werden könnten.
Millionen Beamte, aber auch über eine Milliarde andere Chinesen stehen im Dienste der gigantischen Maschinerie. Teilweise stellen sie sich aus Patriotismus freiwillig zu Verfügung, teilweise bleibt ihnen gar keine Wahl. Der Investigation auf vier Kontinenten - Europa, Asien, Amerika und Australien - liegt eine zehnjährige Recherche der Autoren zugrunde.

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