Der Sternensammler

Der Sternensammler

Wilhelm Olbers, geboren am 11. Oktober 1758 in Arbergen bei Bremen, war ein in vieler Hinsicht bemerkenswerter Arzt, Entdecker und Astronom. Bekannt ist der Name des Bremers bis heute durch das Aufspüren von Planetoiden und das "Olberssche Paradoxon": Also die Frage, warum der Nachthimmel dunkel ist, obwohl die Zahl der leuchtenden Sterne unendlich ist.

Wenn Wilhelm Olbers nicht auch abends als Arzt unterwegs war, saß er Zeit seines Lebens am geöffneten Erkerfenster und beobachtete die Sterne und den Nachthimmel. Nach nahezu 20 Jahren solcher Betrachtungen hat er alle Kometen, über die exakte Daten vorliegen, berechnet und ihre Bahnen gezeichnet.

Ganz in der Nähe seines Wohnortes Bremen, in Lilienthal, steht in dieser Zeit die größte Sternwarte des europäischen Kontinents. Es ist ein 27 Fuß großes Teleskop (das entspricht 8,23 m), von dem aus er seine Berechnungen präzisiert. Hier findet er auch Mitstreiter für die Erforschung des Himmels und gründet mit ihnen die "Astronomische Gesellschaft", die bald eine europäische Institution wird.

Die Zeiten in Europa sind unruhig. Napoleon beherrscht den Kontinent. 1810 wird Norddeutschland und damit auch Bremen in das französische Kaiserreich eingegliedert. Olbers ist kein unpolitischer, gesellschaftlich desinteressierter Forscher. Der Astronomie-Star fällt auch den französischen Besatzern auf. Der französische Präfekt vereidigt ihn und von da an vertritt Olbers als Gesandter die drei Departements "Wesermündungen" in Paris und lernt Napoleon kennen.

Im Alter von 81 Jahren starb er am 2. März 1840 in Bremen.

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