
Der Starnberger See und seine Maler
Der Filmautor zeigt die lange künstlerische Tradition des Starnberger Sees und besucht zahlreiche Künstler, die bis heute von der Schönheit des Ortes fasziniert sind. Lange Zeit galt der 'Würmsee', wie man den Starnberger See auch nannte, nicht als klassischer Malersee. Adel und Hochfinanz hatten ihn in Beschlag genommen, trieben die Preise in die Höhe und machten es den Künstlern fast unmöglich, sich hier anzusiedeln. Aber die landschaftliche Schönheit des Sees tat ihr Übriges. Johann Georg von Dillis und Lorenzo Quaglio entdeckten ihn für die Freilichtmalerei, um 1860 malte Carl Spitzweg sein Ölgemälde 'Ankunft in Seeshaupt' und wenig später verkehrte die Schwabinger Boheme - darunter Carl Rottmann und Wilhelm von Kaulbach - in der Villa des Eisenbahnpioniers Himbsel in Leoni. Zu den Gästen, die ihre Sommerfrische am See mit ausgedehnten künstlerischen Aktivitäten verbanden, gehörten auch die Freunde Wilhelm Leibl, Wilhelm Trübner und Carl Schuch, später dann Lovis Corinth, Wassily Kandinsky und Paul Klee. Einige von ihnen wurden dort sesshaft und ließen sich repräsentative Villen errichten: Moritz von Schwind in Niederpöcking, Franz von Lenbach in Starnberg, Karl von Piloty in Ambach, Gabriel von Max und - natürlich - Graf Pocci in Ammerland. Norbert Göttler hat sich nicht nur auf die Spuren dieser Künstler des 19. und 20. Jahrhunderts begeben, sondern besuchte auch zeitgenössische Maler, Bildhauer, Sammler und Museumsleute. Die Witwe Lothar Günther Buchheims stand ihm ebenso Rede und Antwort, wie PEN-Präsident Johano Strasser und Filmregisseur Herbert Achternbusch.