Der Schmetterlingsjäger

Der Schmetterlingsjäger

Das frei improvisierte Gespräch zwischen einem Philosophen - der reale Gelehrte Heinz Wismann - und einem Regisseur , die sich überlegen, wie man überhaupt einen Film über Nabokov und sein Thema, seine Herangehensweise, seinen Stil machen könnte, ist der dokumentarische Ausgangspunkt des Filmes. An ihn lagern sich Assoziationen, Szenen, Texte und Situationen aus drei verschiedenen Nabokov-Büchern an.

Harald Bergmanns Film ist aber weder Dokumentarfilm noch Literaturverfilmung, auch wenn er seine teils fiktiven Protagonisten den Spuren Nabokovs und dessen Romanen folgen lässt. Sehr oft ist in diesen die Zeit das zentrale Thema. Ein Kapitel im Roman «Ada oder Das Verlangen», in dem der Protagonist Van Veen an einer Abhandlung über Zeit schreibt, heisst auch «Die Textur der Zeit». Schreiben sieht man Van Veen kaum, doch man kann seine beziehungsweise Nabokovs sprudelnden Gedankengänge förmlich sehen, während der Protagonist im blauen Jaguar-Cabriolet in rasender Fahrt durch eine grandiose Schweizer Bergwelt kurvt, um eine lang verschollene Geliebte wieder zu treffen.

Der Film ist Nabokovs Sohn Dimitri gewidmet, der den Film unterstützt und viele der Texte seines Vaters selber gesprochen hat. Er starb 2012.

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