
Der Schattenhof - Hoffnung auf Zukunft
Der 'Schattenhof' in der Nähe von Bad Griesbach hat vielen Höfen in Niederbayern eines voraus: Seine Zukunft scheint geklärt. Kevin, der elfjährige Neffe des kinderlosen Besitzers Erich Dobler soll Erbfolger werden. Bis es soweit ist, bilden Erich, sein Bruder Karl und deren Cousine Irmingard eine ungewöhnliche Lebens- und Arbeitsgemeinschaft. Die Geschichte des bei Bad Birnbach gelegenen 'Schattenhofes' und die der Familie Dobler reicht bis ins 16. Jahrhundert zurück. Schon mit 18 Jahren war Erich Dobler nach dem frühen Tod des Vaters gezwungen, die Geschäfte zu übernehmen. Seine beiden älteren Brüder kamen dafür nicht in Betracht. Die Abgeschiedenheit des Hofes und die Verantwortung dem Besitz gegenüber ließen Erich Junggeselle bleiben. Dann wurde die Mutter auch noch bettlägerig. Erich kümmerte sich aufopferungsvoll um sie bis an ihr Ende. Seine Cousine Irmingard hatte der Mutter auf dem Totenbett geschworen, sich um die 'Buam' zu kümmern. Das tut sie nach wie vor. Bis vor zehn Jahren war sie auch Melkerin. Doch wurde das Vieh abgeschafft, die Kühe brachten keinen Gewinn mehr. Der 'Schattenhof' befindet sich in einer angespannten Situation. Doch Erich weicht nicht ab von der naturschonenden, aber wirtschaftlich nicht so effektiven Einzelstammentnahme. Das Gleichgewicht von behutsamer Rodung und Aufforstung sind für ihn von eminenter Wichtigkeit. Er hat Respekt vor den alten Bäumen, die so viel schon überstanden haben. Unterstützt wird er bei der täglichen Holzarbeit von seinem Bruder Karl, der nach seiner Pensionierung als Polizist an den Hof zurückgekehrt ist. Kommen die Männer am Abend aus dem Wald, hat Irmingard in der Kuchl schon eine Brotzeit hergerichtet. Dann ist es Zeit, über Vergangenes und Kommendes zu 'schmatzen'. Und mit dem Neffen Kevin gibt es die Hoffnung, dass die Geschichte des 'Schattenhofes' weitergeschrieben wird.