
Der Rettungsflieger
Stefan Goldmann aus Bassenheim kocht Eier. Wie jeden Morgen. Plötzlich Alarm. Er muss sofort an die Mosel nach Treis-Karden in eine Arztpraxis. Schwerer Herzinfarkt. Stefan Goldmann ist Hubschrauberpilot der ADAC-Luftrettung. Jetzt muss alles sehr schnell gehen. Notarzt Michael Bonerewitz und Assistent Michael Leinweber schwingen sich in die Maschine. Die Turbine fährt schon hoch und weg sind sie. Der Film begleitet den Arbeitsalltag in der Station von Hubschrauber Christoph 23 auf dem Gelände des Bundeswehrzentralkrankenhauses in Koblenz. Die Kamera ist dabei, wenn ein Mann mit schwerem Herzinfarkt gerettet wird, begleitet die Crew zu einem Verkehrsunfall auf der Autobahn und zu einem Allergieschock in den Westerwald. Der Film zeigt auch Einsätze, bei denen selbst die Retter nachdenklich werden: eine 94-jährige, schwerkranke Frau, die nicht zuhause sterben darf und in die Intensivstation eingeliefert wird. Das Bundeswehrzentralkrankenhaus in Koblenz mit seinen 600 Betten ist das größte in Deutschland. Diese Rettungsstation ist eine von bundesweit 33 Luftrettungseinheiten und eine der ältesten Stationen Deutschlands. Seit 35 Jahren fliegen hier die Rettungsengel mehr als tausend Mal im Jahr zu Noteinsätzen in die Region. Der Koblenzer Hubschrauber 'Christoph 23' mit dem Team um Stefan Goldmann musste 2007 allein rund 1.200 Mal ausrücken - Tendenz steigend. Die Qualität der Rettung ist in Gefahr, denn landesweit sind Notärzte rar. In Koblenz zum Beispiel gibt es nur zwei Notärzte. Auf dem Land in der Eifel oder dem Westerwald sieht es noch schlimmer aus. Die wenigen Notärzte, die es noch gibt, müssen immer weitere Strecken hinter sich bringen, um einen Unfallort überhaupt erst zu erreichen. Stefan Goldmann schöpft aus seinem Job als Rettungspilot viel Lebensmut. Für ihn ist sein Job Berufung. Um die Strapazen einer Woche Dienst zu meistern und die teils schlimmen Erlebnisse zu verarbeiten, geht er Joggen oder packt mit seinem kleinen Sohn Carlos die Spielzeug-Eisenbahn aus.