Der Prozeß gegen O.J. Simpson

In der Nacht zum 13. Juni 1994 fanden Polizeibeamte kurz nach Mitternacht die Leichen von Nicole Brown Simpson und ihrem Lebensgefährten Ronald Goldman. Brown Simpsons Körper war auf brutalste Weise verstümmelt. Der Täter hatte so oft auf ihren Hals eingestochen, dass sie quasi enthauptet wurde. Die Beweislage am Tatort, sowie mehrere Aussagen von Nachbarn, die O.J. Simpson etwa anderthalb Stunden zuvor haben wegfahren sehen, führten noch in der gleichen Nacht dazu, dass gegen den Superstar und Volkshelden ein Haftbefehl erlassen wurde. Simpsons Anwälte brachten die Staatsanwaltschaft dazu, ihren Mandanten nicht zu Hause in Handschellen abzuholen, sondern ihn sich stellen zu lassen. Als er am 17. Juni allerdings nicht zur vereinbarten Zeit im Polizeirevier erschien, begann die erste live im Fernsehen übertragene Polizeijagd. Simpson hatte sich gemeinsam mit einem Freund absetzen wollen. Auf dem Highway wurde ihr Van gestoppt. Aus Hubschraubern fingen Fernsehkameras das Geschehen ein, sämtliche großen amerikanischen Sender klinkten sich aus ihrem regulären Programm aus, um die Verfolgungsjagd präsentieren zu können. Der nachfolgende Prozess erregte neun Monate lang, ein noch nie dagewesenes Medieninteresse an einem Gerichtsverfahren. Obwohl die Beweislage mit übereinstimmenden DNA-Spuren erdrückend war, gelang es Simpsons Verteidigern mit geschickten Ablenkungsmanövern, die eindeutigen Indizien unwichtig erscheinen zu lassen. Hinzu kam, dass das das Verfahren längst kein bloßer Mordprozess mehr war. Die Dokumentation rollt einen der spektakulärsten Justizfälle aller Zeiten noch einmal auf. Zeugen und Verfahrensbeteiligte kommen genauso zu Wort, wie Ermittlungsbeamte und Angehörige der Opfer. Außerdem werden die Beweismittel, die die Geschworenen letztlich nicht überzeugen konnten, noch einmal unter die Lupe genommen und neu bewertet.