Der Neandertaler - Was wirklich geschah

Der Neandertaler - Was wirklich geschah

Vor 150 Jahren fanden italienische Steinbrucharbeiter im Neandertal bei Mettmann eine Schädelkalotte und eine Handvoll Knochen. Fast wäre der außerordentliche Fund auf dem Abraum gelandet, wenn nicht ein Dorfschullehrer erkannt hätte, welche Sensation sich hinter den unscheinbaren Fossilien verbarg: eine neue, bis dahin unbekannte Menschenart. Seit diesem denkwürdigen Tag im Jahre 1856, zwei Jahre vor Darwins bahnbrechendem Werk 'Die Entstehung der Arten...' ist unser Blick auf den 'anderen Menschen' immer noch skeptisch. Zunächst leugnete die Forschung seine Existenz. Einige Wissenschaftler behaupteten, die Knochen stammten von einem Höhlenbären, andere waren der Ansicht, einen durch Rachitis veränderten Homo Sapiens vor sich zu haben. Doch auch seit feststeht, dass es sich beim Neandertaler um einen Menschentypus handelt, der neben unseren Vorfahren auf der Erde lebte, über eine vergleichbare Intelligenz verfügte und uns an körperlicher Kraft weit übertraf, ist unser Verhältnis zum Neandertaler gestört. Die These vom Keulen schwingenden Unhold, der unseren Ahnen das Leben schwer gemacht hat, war gerade vom Tisch, da hielt man ihn schon für einen Menschenfresser und Ritualmörder. Auch sein Verwandtschaftsverhältnis zu uns ist nach wie vor ungeklärt. Galt er im 19. Jahrhundert noch als unser primitiver Vorfahr, sahen ihn die Forscher des 20. Jahrhunderts als entfernten Cousin, der seine Unterlegenheit schon darin zeigte, dass er ausstarb. Doch die Forschungsarbeiten laufen weltweit auf Hochtouren und sollen mit ihren Ergebnissen unser Bild vom Neandertaler erneut völlig verändern. Besonders das deutsche Forschungsprojekt zum Neandertalerjahr unter der Leitung von Ralf W. Schmitz fördert dabei Erstaunliches zutage. Der Dokumentarfilm begleitet den Wissenschaftler zu allen zentralen Untersuchungen, die Licht in die Geschichte des Neandertalers bringen sollen.

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