Der Naschikönig von Weseby

Der Naschikönig von Weseby

Peter Viergutz strahlt mit seinem weißen Rauschebart und milden Lächeln die Ruhe eines echten Königs aus. Besonders, wenn er in seiner kleinen Bude in Weseby an der Schlei steht und Bonbons verkauft. Er braucht diese Ruhe, für sich und seine kleinen Kunden.

Die Kinder stehen oft lange Schlange vor seinem Kiosk. An manchen Tagen warten sie mehr als zwei Stunden, bis sie an der Reihe sind. Denn Peter Viergutz nimmt seinen Job und die Kunden ernst. "Naschikönig" nennen sie ihn, und ihr "König" zählt die Naschis einzeln in spitze Tüten, rechnet mit einem Abakus die Budgets der Kids geduldig herunter. Steht bei ihm ein Kind mit zehn Euro, dann dauert es auch schon mal eine halbe Stunde, bis die Tüte gefüllt ist.

Denn der "Naschikönig" verkauft nicht einfach nur Süßigkeiten. Er berät seine Kunden, lässt sie neues Naschwerk probieren und gibt Tipps, wie man es essen sollte, damit es am besten schmeckt. Für den "Naschikönig" von Weseby ist Naschen eine Kunst, auch eine Überlebenskunst.

Vor 22 Jahren ist Peter Viergutz mit seiner Frau Hannelore an die Schlei gekommen. Vorher haben beide in Berlin in einer Autowerkstatt gearbeitet. Irgendwann wollten die beiden aus der unruhigen Hauptstadt heraus. So sind sie nach Schleswig-Holstein gezogen, ins ruhige Weseby. Hannelore kaufte einen kleinen Kiosk ganz in der Nähe der Schlei. Peter hilft ihr bei der Bedienung der Kunden, nebenbei engagiert er sich im örtlichen Sportverein. Peter verkaufte damals selbst gepackte Tüten mit Süßigkeiten, um für kleine Ausflüge mit den Kindern etwas Geld zusammenzubekommen.

Weil er das so liebevoll macht, wurde er schnell der "Naschikönig" von Weseby und versorgt seine kleinen Kunden jetzt auch in Hannelores Kiosk. So begann das "süße" Leben von Peter, das für ihn wie ein "Bonbon" ist. Vergessen sind die hektischen Jahre in Berlin.

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