
Der Mann mit dem Fagott - Teil 2 von 2
Familienpatriarch Heinrich Bockelmann gelingt die Flucht aus Russland. In Schweden trifft er seine Familie wohlbehalten wieder. Jahre später sind die Bockelmanns wieder in Deutschland, die Söhne zu Männern herangewachsen. Insbesondere der ehrgeizige Rudi will hoch hinaus und wird schliesslich Bürgermeister im österreichischen Ottmanach. Dabei missfällt Vater Heinrich Rudis Zusammengehen mit den Nazis, von denen dieser sich erst abzuwenden beginnt, als sein zwölfjähriger Sohn Udo von einem fanatischen Jungzugführer so brutal geschlagen wird, dass sein Trommelfell zerfetzt wird. Udo, der sich das Klavierspiel selbst beigebracht hat, kann so auf dem linken Ohr nie mehr hören wie zuvor. In den letzten Tagen von Hitlers Reichs muss Rudi Bockelmann schliesslich «den Mann mit dem Fagott», jene Figur, die seit Jahrzehnten als Glücksbringer der Bockelmanns gilt, dem russischen Zwangsarbeiter Kasajev anvertrauen. Seither gilt sie als verschollen.
Nach dem Krieg fassen die Bockelmanns schnell wieder Tritt, und mit dem beginnenden Wirtschaftswunder treten Rudis Söhne als Geschäftsmänner in die Fussstapfen ihres erfolgreichen Grossvaters. Nur Udo , der für ein Trinkgeld in Bars klimpert, geht einen anderen Weg. Der vom Jazz inspirierte 18-Jährige hat eine musikalische Vision, doch bornierte Musikproduzenten wollen aus ihm einen zweiten Freddy Quinn machen. Erst das Vertrauen des visionären Managers Hans Beierlein ebnet dem Musiker die Karriere. Mit dem Gewinn des Grand Prix Eurovision de la Chanson 1966 erlebt Udo Jürgen Bockelmann alias Udo Jürgens einen ersten Karrierehöhepunkt.