
Der Mann hinter Adenauer - Hans Maria Globke
Hans Maria Globke, Staatssekretär im Bundeskanzleramt von 1953 bis 1963, war die rechte Hand des ersten Bundeskanzlers Konrad Adenauer - und mit ihm fiel von Anfang an der lange Schatten des gerade überwundenen NS-Regimes auf die junge Bundesrepublik. Denn der katholische Jurist Globke hatte eine problematische Vergangenheit, bekannt war allgemein, dass er Mitkommentator der Nürnberger Rassegesetze gewesen war und wichtige Funktionen im Reichsinnenministerium innegehabt hatte. 1949 in der neu gegründeten Bundesrepublik Deutschland wird der erfahrene Jurist Globke ins Bundeskanzleramt berufen. Wegen seiner Vergangenheit im Reichsinnenministerium wagt es Adenauer noch nicht, ihn zum Staatssekretär zu ernennen, aber der verschwiegene, effizient arbeitende rheinische Katholik wird auf Anhieb Adenauers Vertrauter, zum Schattenmann, der im Verborgenen agiert. Globke pflegt enge Beziehungen zum Vatikan und ist Adenauers Verbindungsmann zur CIA, mit der er alle wichtigen Entscheidungen, auch personelle, bespricht. Globke taucht von nun an immer da auf, wo es gilt, Machtpositionen zu besetzen. Er sorgt dafür, dass General Gehlen, dessen Organisation nach dem Krieg von der CIA als Spionagedienst finanziert wird, schließlich zum BND wird. Globke kümmert sich um den Aufbau des Verfassungsschutzes und um die Vorbereitungen für den Aufbau der Bundeswehr. 1953 wird Globke Staatssekretär im Kanzleramt, mit einer kaum vorstellbaren Machtfülle. Er lässt den BND gesetzeswidrig im Inland Gegner der Adenauer-Regierung ausspionieren und kontrolliert das Presse- und Informationsamt. Mit Gesetzesvorlagen öffnet er ehemaligen NS-Eliten (Beamten, Richtern, Militärs, Polizisten, Geheimdienstlern) die Rückkehr in hohe Positionen. Globke verfügt über den 'Reptilienfonds', mit dem er die erwünschte innen- und außenpolitische Stabilität auch durch hohe Geldzahlungen sichert. Und er spielt zunehmend in der neuen Regierungspartei CDU die entscheidende Rolle.